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Systemische Traumatherapie

Aufhebung

Unglück
Ausatmen können
Tief ausatmen
So dass man wieder einatmen kann.

Und vielleicht auch sein Unglück
Sagen können
In wirklichen Worten
Die zusammenhängen
Und Sinn haben
Und die man selbst noch verstehen kann
Und die vielleicht sogar irgendwer
Sonst versteht
Oder verstehen könnte.

Und weinen können.

Das wäre
Schon fast wieder
Glück

(Erich Fried)

Trauma

Es gibt Erfahrungen, die sind so erschütternd und überwältigend für Seele und Körper, dass sie selbst dann nicht in der Erinnerung verblassen, wenn viel Zeit vergeht. Zu diesen sogenannten traumatischen Erfahrungen gehören Kriegserfahrungen, Gewalt in der Kindheit, sexuelle Gewalt, Überfälle, aber auch Unfälle, das Miterleben von Naturkatastrophen und lebensbedrohliche Erkrankungen. Solche Ereignisse führen bei vielen Menschen zu psychischen Belastungen, die auch den Alltag prägen – für manche für sehr lange Zeit: Die einen schlafen nicht mehr ruhig und erleben sich als überängstlich und angespannt, immer auf der Hut vor neuen Gefahren; andere fühlen sich "innerlich wie tot", deprimiert, unkonzentriert, hoffnungslos und ohne Vertrauen in sich, in die Welt und in andere Menschen.

Solche Traumafolgen betreffen nicht nur die Person, die das Ereignis direkt erlebt hat, sondern häufig auch nahestehende Menschen, denn Trauma verändert die Bindungsfähigkeit und –sicherheit. Diese Verunsicherung geben Menschen weiter in ihren Beziehungen, vor allem an ihre Kinder. In meiner Arbeit erlebe ich immer wieder, dass gerade Kinder von Überlebenden traumatischer Erfahrungen schwerwiegende Probleme entwickeln können. Und auch Paare erleben die Schwere von Traumatisierung eines oder sogar beider Partner im Umgang miteinander, z.B. in der Angst vor Intimität oder in den teils heftigen Auseinandersetzungen, bei denen es um viel Schmerzvolleres zu gehen scheint als um den eigentlichen Anlass des Streits.

Systemische Traumatherapie - traumasensible Psychotherapie

Aus all dem ergibt sich für mich der Ansatz einer "systemischen Traumatherapie", das bedeutet: Es braucht Heilung nicht nur der einzelnen, sondern auch ihrer "Systeme", d.h. ihrer Beziehungen zu anderen Menschen. Dies ist besonders dort notwendig, wo Gewalt durch politische und soziale Systeme ausgeübt wurde und systemische Gewalt immer noch nicht aufhört – wie zum Beispiel bei Geflüchteten.

Ich arbeite therapeutisch grundsätzlich immer traumasensibel und behutsam den Traumadynamiken, auch zwischen Paaren und in Familien, gegenüber. Ich unterstütze traumatisierte Menschen zunächst in ihrem Sicherheitserleben und Kontrollbedürfnis. Einige wünschen es sich, nach diesem ersten intensiven und stärkenden Vertrauensaufbau noch einmal die Geschichte des Schreckens anzuschauen, um sie mit einem Zeugen – der Therapeutin – "ablegen" zu können und wieder in ein befreiteres Leben zu finden. Für manche jedoch ist das Entscheidende die Hoffnung zu lernen, dass das Leben trotz allem wieder gut werden kann. Und es schrittweise einzuüben.

Ich bin in der psychodynamisch-imaginativen Traumatherapie von Luise Reddemann ausgebildet, arbeite jedoch auch mit hypno-systemischen Übungen, Ego-State-Therapie, Achtsamkeits-basierten Methoden und anderen Verfahren. Entscheidend ist immer die ganz persönliche Geschichte und das Anliegen des/der einzelnen, die zu mir kommen. Gemeinsam gilt es einen Weg zu finden, auf dem Trauern und Wieder-Atmen können im Sinne des Gedichtes von Erich Fried möglich werden.

Wenn Sie eine Traumatherapie suchen, dann kontaktieren Sie mich gern für einen ersten Kennenlern-Termin, der unverbindlich und kostenlos ist.